JoKi-Haus feierlich eingeweiht

Der größte Teil der Bauarbeiten ist abgeschlossen. Der Neubau steht, in das das Team und die Bewohner*innen im Juni eingezogen sind. Nun wurde das neue JoKi-Haus offiziell eröffnet. ">

Der größte Teil der Bauarbeiten ist abgeschlossen. Der Neubau steht. Das Team und die Bewohner*innen sind im Juni eingezogen und fühlen sich in den neuen Räumlichkeiten sehr wohl. Nun wurde das neue JoKi-Haus offiziell eröffnet.

Für die, die es nicht kennen: Das JoKi-Haus ist das Johanna-Kirchner-Haus in Marktbreit. Es ist eine Übergangseinrichtung aus dem Bereich Behindertenhilfe und Inklusion. Sie betreut - wie der Name es sagt - übergangsweise Menschen mit psychischen Krankheiten, bis diese so stabil sind, dass sie selbständig ihr Leben führen können. Über 50 Bewohner*innen werden hier begleitet und unterstützt, ihren Alltag zu bewältigen und zu strukturieren. Dazu gehören sinnstiftende Aufgaben in der Kreativen Holzwerkstatt, in der Schreinerei oder in der Playmobil-Werkstatt.

Neubauprojekt

Seit 2019 wird auf dem Gelände des JoKi-Hauses gebaut. Der Neubau war notwendig, denn die Einrichtung ist im ehemaligen Kreiskrankenhaus untergebracht: eine Immobilie aus den 1930er Jahren, die 2000 vor Gründung der Einrichtung saniert wurde. Ein paar ältere Gebäudeteile sind jedoch geblieben, genügen den heutigen Anforderungen jedoch nicht mehr.

Anstelle der alten Anbauten steht nun das neue Gebäude mit Platz für 49 Bewohner*innen in drei Gruppen. Der Umzug fand bereits im Juni statt. Jetzt steht nahtlos die Sanierung des Krankenhausgebäudes an. Sie soll 2023 abgeschlossen werden. Hier werden dann die neue Verwaltung und weitere fünf Klient*innen untergebracht. Im dritten Abschnitt entsteht aus dem alten Schwesternwohnheim ein Tageszentrum und Platz für das Montage- und Verpackungszentrum sowie ein Pavillon für die Kreativwerkstatt. 2024 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Rührende Berichte

Am Freitag kamen Verantwortliche aus der AWO Unterfranken, der Stadt Marktbreit, dem Landratsamt und vielen Behörden zusammen sowie ehemalige Mitarbeiter*innen und Weggefährt*innen, um die Neueröffnung des Johanna-Kirchner-Hauses zu feiern. Beeindruckend waren die Wortmeldungen von zwei jungen Bewohnerinnen aus der Bewohnervertretung. Julia ist 25 und hat das Borderline-Syndrom und viele Klinikaufenthalte hinter sich. Sie hat viele Fortschritte gemacht, ihre Krankheit zu erkennen und die Ausbrüche zu kontrollieren. Ihr festes Ziel ist es, bald in eine eigene Wohnung nach Würzburg zu ziehen. Darauf arbeitet sie mit dem Therapeuten- und Betreuerteam hin. Sie berichteten, wie wohl sie sich im neuen Haus fühlten: Modern, hell, groß aber nicht zu weitläufig und endlich eigene Therapieräume, in denen man sich ungestört unterhalten könne.

Innovation für die Bewohner*innen

Aus den ehrlichen Berichten wurde nochmal deutlich, wie wichtig diese Einrichtung seit ihrer Gründung 2001 ist. Knapp 350 Menschen sind seitdem hier betreut worden, berichtete Geschäftsführer Martin Ulses. Viele konnten nach dem Aufenthalt ins Betreute Wohnen umziehen und ihren Weg ins selbstbestimmte Leben weiter gehen. Gerald Möhrlein aus dem Vorstand der AWO Unterfranken lobte, dass die Einrichtung mit innovativen Methoden arbeite. Dazu gehöre zum Beispiel SNS, ein Programm, über das die Bewohner*innen ihren psychischen Zustand vermittelten und das Programm ihnen bei der Aufschlüsselung des Zustandes helfe und Tipps für die Zukunft entwickele.

Leitungswechsel nach der Einweihung

Er habe immer gesagt, dass er nach dem Abschluss des Neubaus aufhöre, erzählte Martin Ulses über den Einrichtungsleiter des JoKi-Hauses Franz Bernitzky. Und er hält Wort. Bernitzky war die treibende Kraft für die Erweiterung der Einrichtung. Mit Fertigstellung des ersten Bauabschnittes sieht er seine Aufgabe erfüllt. Im Oktober geht er in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt den Staffelstab an seine langjährige Stellvertreterin Ulrike Schürger. Beide sind seit der Gründung des Johanna-Kirchner-Hauses mit Herzblut dabei.

Ulrike Schürger wird die Nachfolgerin von Franz Bernitzky, der das Johanna-Kirchner-Haus seit 2001 leitete.
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