Bezirkskonferenz 2025: Sozialpolitisch und strukturell die Weichen für die Zukunft gestellt

Auf der Bezirkskonferenz der AWO Unterfranken wurde der Vorstand des Verbandes bestätigt, eine neue Vorständin begrüßt und eine große Frau der AWO in Unterfranken verabschiedet. ">

Alle vier Jahre trifft sich die Bezirkskonferenz der AWO Unterfranken – ein wichtiger Moment im Leben unseres Verbandes. In diesem Jahr kamen rund 100 Delegierte aus ganz Unterfranken in der Alten Synagoge in Kitzingen zusammen, um Bilanz zu ziehen und über die künftige Ausrichtung zu beraten. Unter dem Motto „Herzensheimat Ehrenamt – Miteinander Zukunft gestalten“ wurden Weichen gestellt – sozialpolitisch wie strukturell.

Rückblick auf bewegte Jahre

Die Jahre 2021 bis 2024 waren für viele soziale Träger herausfordernd – auch für die AWO Unterfranken. Pandemie-Nachwirkungen, Inflation, Fachkräftemangel und sich wandelnde Anforderungen an soziale Arbeit bestimmten das Umfeld. Dennoch ist es gelungen, Stabilität zu sichern und gleichzeitig weiterzuentwickeln.
Beispielhaft stehen dafür drei große Bauprojekte:

  • der Neubau des Johanna-Kirchner-Hauses in Marktbreit,
  • die Sanierung des Wilhelm-Hoegner-Hauses in Kitzingen,
  • sowie die Erweiterung des Frauenhauses in Würzburg.

Insgesamt investierte der Verband zweistellig in Millionenhöhe – nicht nur in Gebäude, sondern auch in Digitalisierung, Klimaschutz und Personalbindung. Eine vollständige CO₂-Bilanz aller Einrichtungen wurde erstellt, mit dem Ziel, bis spätestens 2040 klimaneutral zu wirtschaften.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die wirtschaftliche Stabilität gewahrt bleiben. Der Personalaufwand liegt bei 67 Prozent der Gesamtkosten – ein klares Zeichen für eine tarifgebundene, wertorientierte Personalpolitik.

Strukturwandel mit Verantwortung

Vier Einrichtungen mussten in den vergangenen Jahren geschlossen oder an neue Träger übergeben werden – darunter die Geriatrische Rehaklinik in Würzburg und das InHotel Marktbreit. Diese Entscheidungen wurden nicht leichtfertig getroffen, sondern stets unter Berücksichtigung sozialverträglicher Lösungen für Mitarbeitende und Klient*innen.

Gleichzeitig hat die AWO Unterfranken neue gesellschaftliche Impulse gesetzt – etwa mit einem kriminalpädagogischen Schülerprojekt in Würzburg, der Gründung einer ambulant betreuten Pflege-Wohngemeinschaft im ländlichen Raum oder dem aktiven Engagement beim Bildungsprotest „Bildungswende jetzt!“ in Würzburg.

Wahlen und personelle Veränderungen

Ein zentraler Punkt der Bezirkskonferenz ist traditionell die Wahl des Bezirksvorstands. Im Amt bestätigt wurden:

  • Stefan Wolfshörndl (Gerbrunn) als Vorsitzender,
  • sowie seine Stellvertreter Gerald Möhrlein (Kitzingen), Harald Schneider (Karlstadt) und Stefan Rottmann (Schonungen).

Neu gewählt wurde Katharina Räth (Würzburg), engagierte Gewerkschaftssekretärin und Sozialdemokratin. Sie bringt neue Perspektiven in das Vorstandsteam und folgt auf eine Frau, die den Verband über Jahrzehnte mitgeprägt hat: Irene Görgner.

Verabschiedung einer Wegbegleiterin

Nach über 25 Jahren als stellvertretende Bezirksvorsitzende und insgesamt über 40 Jahren AWO-Engagement wurde Irene Görgner auf der Konferenz verabschiedet. Die Würzburgerin war vielen ein Begriff – als langjährige Leiterin des Seniorentreffs Grombühl, als leidenschaftliche Mitgestalterin in der Seniorenarbeit und als Stimme für soziale Gerechtigkeit.

Sie wurde u. a. mit dem Bürgersozialpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet und war über viele Jahre hinweg eines der prägenden Gesichter der AWO Unterfranken. Stefan Wolfshörndl nannte sie bei ihrer Verabschiedung „das Herz der AWO schlechthin“. Der langanhaltende Applaus und die spürbare Wertschätzung im Raum machten deutlich: Irene Görgner hat Spuren hinterlassen – menschlich wie strukturell.

Blick nach vorn

Die AWO Unterfranken will auch in den kommenden Jahren gestalten – mit einem klaren Wertekompass, einem starken Team und dem Ziel, soziale Teilhabe für alle zu ermöglichen. Neue Impulse kommen unter anderem aus dem Jugendwerk, dessen Vorsitzender Johannes Barz erfolgreich beantragte, künftig mit Stimme und Sitz im Bezirksvorstand vertreten zu sein – ein wichtiger Schritt für mehr Mitbestimmung junger Menschen im Verband.

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