127 Betten, 120 Nachtschränkchen und viel gemeinsames Engagement

AWO Unterfranken unterstützt ukrainische Krankenhäuser mit dritter großer Hilfslieferung.">

Bereits seit Beginn des Krieges engagiert sich die AWO Unterfranken kontinuierlich mit Hilfsgütern für die Ukraine. Bereits in den vergangenen Jahren wurden mehrere Transporte organisiert – unter anderem mit dringend benötigten Medizinprodukten und sogar einem mobilen Röntgengerät. Die aktuelle Lieferung knüpft an diese fortlaufende Unterstützung an.

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Kurz vor Abfahrt: (v.l.n.r.) Jürgen Wohlfart, Natalia Schröder, Martin Ulses, Daniel Hamaliy, Ludgar Schuhmann und der ukrainische LKW-Fahrer.

Was mit einer einfachen Idee begann, wurde dank großem Einsatz vieler Engagierter zu einem umfangreichen Hilfsprojekt: Aus dem ehemaligen Haus der Senioren in Marktbreit wurden 127 gut erhaltene Betten und 120 Nachtschränkchen an ukrainische Krankenhäuser gespendet. Der AWO Bezirksverband Unterfranken arbeitete dafür eng mit „Liebe im Karton“, dem Helferkreis Arnstein und der Firma „Umzüge Würzburg“ zusammen.

Initiiert wurde das Projekt von Natalia Schröder, Referentin und Ukraine-Beauftragte der AWO Unterfranken. Nach dem Umzug der Bewohner*innen ins neue Johanna-Heymann-Haus blieb Mobiliar zurück, das noch in sehr gutem Zustand war. „Die Möbel einfach zu entsorgen, war für uns keine Option“, so Schröder. „Wir beschlossen, die Betten und Schränkchen für Krankenhäuser in der Ukraine zu spenden.“

Die Umsetzung erforderte jedoch weit mehr als nur einen Transport. Zunächst mussten die 60 bis 100 Kilogramm schweren Betten aus den Zimmern geholt, auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft und mit farbigen Bändern für den jeweiligen Bestimmungsort versehen werden. „Was sich erst einmal einfach anhört, war mit wochenlanger Arbeit verbunden“, berichtet Schröder.

Die Firma „Umzüge Würzburg“ unterstützte die Aktion mit Personal und Fahrzeugen und übernahm das Ausräumen und Zwischenlagern der Möbel. Firmenchef Jürgen Wohlfart stellte mehrere Mitarbeitende sowie einen 7,5-Tonner kostenlos zur Verfügung. „Ohne diese Unterstützung wäre das Hilfsprojekt nicht so einfach umzusetzen gewesen“, betont Schröder.

Auch Tobias Winkler vom Verein „Liebe im Karton“ und Daniel Hamaliy vom Helferkreis Arnstein engagierten sich über viele Tage hinweg ehrenamtlich – sie organisierten einen Gabelstapler, ein Stromaggregat und jemanden, der den Stapler bedienen konnte. „All das haben wir gemeistert – und zum größten Teil sogar ohne dafür zahlen zu müssen“, sagt Schröder. Besonders hebt sie die Unterstützung von Ludger Schuhmann, dem Einrichtungsleiter des Seniorenheims, hervor: „Er war jeden Tag vor Ort, hat das Haus geöffnet, Strom eingeschaltet und so vieles mehr. Manchmal hatte ich das Gefühl, ihn gibt es zweimal.“

Zum Abschluss ergänzte der AWO Bezirksverband die Möbellieferung passend zur Adventszeit um Waschmittel, Seife, Zahnpasta, Zahnbürsten sowie Weihnachtssüßigkeiten. Unterwegs wurden außerdem Paletten mit Brot und Matratzen aufgenommen.

Die letzte Herausforderung wartete kurz vor dem Abtransport: Wegen der schmalen Zufahrt musste der LKW-Fahrer seinen Anhänger am Main abkoppeln und die Möbel in mehreren Schritten umladen. Die Stadt Marktbreit stellte dafür kostenfrei eine Ladefläche am Mainufer zur Verfügung.

Bezirksgeschäftsführer Martin Ulses würdigte die Leistung aller Beteiligten: „Ein tolles Projekt! Vielen Dank an Frau Schröder und alle weiteren Engagierten. Ohne ein gutes Team ist so etwas nicht möglich. Ganz im Sinne unseres AWO-Mottos: Das Wir ist stärker als das Ich.“

Die Rückmeldung aus der Ukraine ist inzwischen eingetroffen: Die LKWs haben ihre Bestimmungsorte sicher erreicht. Passende Bilder aus Marktbreit und aus der Ukraine geben einen zusätzlichen Einblick in diese erfolgreiche Hilfsaktion.

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